Wohin die Reise geht!
Der Pro Sky Destination Report 2016
Die Flugprofis von Pro Sky stehen für einen kompletten Service rund um Businessflüge per Charter oder Linie. Seit 2012 veröffentlicht das Kölner Unternehmen jährlich seinen Destination Report, dessen Grundlage eine großangelegte Befragung unter deutschen Eventagenturen und Veranstaltungsplanern ist. Fast 100 Unternehmen haben sich an der aktuellen Umfrage beteiligt. Die Ergebnisse 2016 wurden gerade von Pro Sky veröffentlicht.
Welche Destinationen haben also zugelegt und welche Länder sind besonders stark im Kommen? Wer musste Abstriche hinnehmen und hat derzeit einen eher schweren Stand im europäischen und internationalen Vergleich? Wo sehen Experten die Zukunft der Veranstaltungsbranche und welche Destinationen bieten dafür beste Rahmenbedingungen? Wir haben die wichtigsten Ergebnisse der Studie zusammengefasst!
Deutschland vergrößert seinen Vorsprung
Für mehr als drei Viertel der deutschen Evententscheider ist das eigene Land auch die wichtigste Destination. Damit konnte Deutschland im Vergleich zum Vorjahr noch einmal deutlich zulegen, ebenso wie das zweitplatzierte Spanien. Das Stühlerücken beginnt auf dem letzten Platz des Podiums, auf dem Österreich Italien denkbar knapp als Drittplatzierter abgelöst hat. Deutlich Federn lassen mussten vor allem die Türkei und die Schweiz, die jeweils nur noch für rund 10 % der Befragten als engere Veranstaltungsdestination in Frage kommen.
Bei den europäischen Städten ist Berlin weiterhin Spitzenreiter, gefolgt von Barcelona. Auf Rang drei hat Lissabon das im Vorjahr drittplatzierte Wien ganz knapp hinter sich gelassen. Besonders deutliche Einbußen haben Paris und Istanbul hinnehmen müssen – ganz klar eine Folge islamistischer Terrorakte und damit des weltpolitischen Geschehens, was natürlich auch für die Landeswahl gilt.
Ab in den Norden und gerne auch weiter
Laut der Pro Sky-Umfrage besteht kein Zweifel: Nordeuropa ist einer der wichtigsten Trends für die kommenden Jahre, genauer gesagt Skandinavien und das Baltikum. Für Estland, Lettland und Litauen sprechen vor allem der historische Hintergrund und ein günstiges Preis-Leistungs-Verhältnis; für Dänemark, Norwegen, Schweden und Co. in erster Linie der Sicherheitsaspekt und der unbestrittene Drang zur Nachhaltigkeit, etwa in Form von Green Events.
In Südosteuropa sind vor allem Kroatien und Slowenien als EU-Mitglieder stark im Kommen. Die letzten Wunden des Balkankrieges scheinen vergessen und die Volkswirtschaft nimmt immer mehr Fahrt auf. Darüber hinaus setzt man in beiden Ländern verstärkt auf originelle Locations und innovative Reisekonzepte.
Außerhalb Europas werden vor allem die Vereinigten Arabischen Emirate als Ziel der Zukunft genannt. Hier scheint nicht zuletzt der Luxusaspekt entscheidend. Gerade für die größte Stadt Dubai gilt, dass nichts unmöglich erscheint, zumal die Vorbereitungen für die Weltausstellung 2020 bereits auf Hochtouren laufen.
Die USA ist fast schon traditionell das begehrteste Überseeziel der deutschen Eventplaner. Aufgrund weitgehender politischer Stabilität und wenig negativer Schlagzeilen in den letzten Jahren folgen Südafrika und Brasilien auf den Plätzen. Aserbaidschan, Kuba und Myanmar geraten nach der politischen Öffnung ebenfalls ins Blickfeld der MICE-Branche, wenngleich hier natürlich nicht direkt mit einem Boom gerechnet werden kann.
Es kommt nicht auf die Größe an
Von den Destinationen zur Eventgröße und -dauer: Im unteren Mittelfeld (zwischen 50 und 100 Teilnehmern) verzeichnet man die stärkste Nachfrage. Während der Anteil kleinerer Veranstaltungen rückläufig ist, können die Großevents mit über 500 Gästen zulegen.
Interessanter ist da sicherlich die Erkenntnis, dass die durchschnittliche Aufenthaltsdauer sinkt, wahrscheinlich aus Kostengründen. 30 % der Events beinhalten im Gegensatz zu 23 % im Vorjahr nur eine Übernachtung, was die Chancen weit entfernter Destinationen als Veranstaltungsort natürlich schmälert. Denn nur rund ein Fünftel der Befragten plant, in diesem Jahr Events mit drei und mehr Übernachtungen zu organisieren.
Schließlich hat Pro Sky noch nach der Art der Events gefragt, die 2016 organisiert werden oder bereits wurden. Mit 91 % steht hier die Incentivereise ganz oben auf der Liste, gefolgt von Tagungen, Teambuildingmaßnahmen, Mitarbeitertrainings und Kongressen. Jeweils über drei Viertel der Befragten gaben an, mindestens ein Event dieser Art durchzuführen.
Destinationswahl leicht gemacht
Hier ist und bleibt der springende Punkt die Erreichbarkeit und das für 83 % der Befragten. Direktflüge mit annehmbaren Flugzeiten und bequemen Transfers bestimmen maßgeblich die Destinationswahl. So sehr die Sicherheitsdiskussion im Zuge von Terroranschlägen Fahrt aufnimmt, spielt dieser Aspekt nur für 16 % der Befragten eine gewichtige Rolle. Eine mögliche Erklärung: Destinationen mit Reisewarnung und vielen Unsicherheitsfaktoren stehen ohnehin nicht (mehr) auf der Liste der Planer und Veranstalter. Vielmehr bestimmten die Faktoren Infrastruktur und Qualität sowie das zur Verfügung stehende Budget die Destinationswahl für jeweils mehr als ein Drittel der Befragten.
Natürlich ist der Pro Sky Destination Report nicht unbedingt als repräsentativ zu betrachten. Er liefert aber wichtige Aufschlüsse darüber, wie die MICE-und Eventbranche im Hinblick auf Destinationen und Reisebedingungen aktuell tickt. „Das Gute liegt so nah“ mag wohl die wichtigste Erkenntnis der aktuellen Umfrage sein: Eher kurze Veranstaltungen, gut erreichbare Destinationen und ein sicheres, hochwertiges Umfeld geben den Ton an bei der Eventplanung 2016.
Den vollständigen Destination Report finden Sie rechts in unserem Kasten zum Download.
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Bildquelle: Pro Sky