Starwood und Hyatt
Kleiner Fisch frisst großen Hai
Normalerweise fressen große Haie auch kleine Fische. Da haben Natur und Business so einiges gemeinsam. Doch bei Starwood und der Hotelkette Hyatt zeichnet sich derzeit genau das Gegenteil ab.
In den letzten Tagen brodelte die Gerüchteküche der Hotelwelt: Starwood stehe kurz vor dem Verkauf oder dem Zusammenschluss mit einer anderen Hotelkette. Die Rede war von chinesischen Investoren, es sollen sogar Gespräche mit der chinesischen Regierung geführt worden sein. Auch Intercontinental und Wyndham als mögliche Käufer waren im Rennen. Den letzten Informationen zufolge ist die Hotelkette Hyatt einer der Favoriten im Deal um Starwood. Beide Pressesprecher wiesen die Behauptungen allerdings zurück.
Fakt ist, dass Starwood bereits im April 2015 eine neue strategische Ausrichtung beschlossen hat. Ziel solle die Shareholder Value-Optimierung sein. Starwood CEO Adam Aron äußerte sich Mittwoch, den 28. Oktober 2015 auch Investoren gegenüber. Es würde ihn wundern, wenn sie (Starwood) nicht bis Ende dieses Kalenderjahres Antworten auf diese Fragen (über einen möglichen Verkauf) hätten. Dementsprechend ist die Wahrscheinlichkeit dafür, dass es in den nächsten Tagen zu einer entsprechenden Entscheidung kommt, vergleichsweise hoch.
Starwood Hotels & Resort Worldwide Inc., hat einen Marktwert von $ 13,6 Billionen, Hyatt dagegen $ 7,1 Milliarde. Zu Starwood zählen Marken wie Westin und Sheraton. Interessant ist, sollte ein Verkauf an Hyatt erfolgen, dass das mit 618 Hotels und 160.205 Zimmern bedeutend kleinere Hyatt das doppelt so große Unternehmen Starwood mit 1.271 Hotels und 362.623 Zimmern übernehmen würde. Im Falle eines Zusammenschlusses mit oder eines Kaufes von Hyatt würde ein Unternehmen entstehen, das vor allem gegenüber den Hotelgiganten IntercontinentalHotel Gruppe, Marriott International sowie Hilton Worldwide wettbewerbsfähiger würde – jede dieser Hotelketten für sich führt dabei mehr als 4.000 Hotels mit 700.000 Zimmern. Derzeit sieht es so aus, dass das Management von Hyatt die Kontrolle über beide Unternehmen übernehmen würde. Der Wert von Starwood stiege Analysten zufolge auf $ 17 Billionen.
Die Rede ist dabei von einem Cash & Stock-Deal, bei dem zu einem festgelegten Zeitpunkt alle Shareholder eine Geldauszahlung und zusätzliche Aktien bekämen. So wundert es also nicht, dass die Starwood-Aktie in den letzten Tagen in die Höhe schnellte.
Es bleibt spannend, wie sich die nächsten Tage entwickeln und sich die Frage beantwortet, ob nun kleine Fische große Haie fressen und sich damit scheinbar Naturgesetze umkehren.
Quelle: AP, Reuters
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Bildquelle: Fotolia / Starwood Hotels