Nicht nur grün, sondern extra nachhaltig
Der MICE Club LIVE 2016 als Sustainable Event
Nachhaltigkeit ist ein sehr dehnbarer und des Öfteren leider auch inflationär gebrauchter Begriff. Was vielerorts noch nicht angekommen ist: Richtig interpretierte Nachhaltigkeit widmet sich nicht allein dem Thema Ökologie, sondern berücksichtigt auch alle möglichen wirtschaftlichen und sozialen Handlungsfelder. Entsprechend hoch sind die Anforderungen an ein Sustainable Event, wie etwa den MICE Club LIVE am 7. & 8. März 2016 in Dresden.
Bei der Planung und Ausgestaltung eines solchen Formats sollten möglichst alle beteiligten Partner frühzeitig mit ins Boot geholt werden: Caterer, Hotels, Technikdienstleister, Reinigungsfirmen, Messebauer, Entsorgungsunternehmen, Raumausstatter, Druckereien, Locationbetreiber, Sponsoren, Verkehrsbetriebe usw. – und nicht zuletzt die Teilnehmer. Dass das Nachhaltigkeitsziel bei einem solch umfassenden Szenario vielleicht nur zu 70 oder 80 Prozent erreicht werden kann, ist Jürgen May, Geschäftsführer von 2bdifferent, bewusst.
„Das Erzeugen von Nachhaltigkeit ist immer ein Entwicklungsprozess. Für uns bedeutet das, ökologische, finanzielle und soziale Auswirkungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu analysieren, zu optimieren und zu reduzieren“, sagt der Nachhaltigkeitsexperte.
Sein Unternehmen ist federführend bei der Planung und Umsetzung des MICE Club LIVE als Sustainable Event. 2bdifferent geht an seine Kunden mit branchenspezifischen Basischecks heran, anhand derer deutlich wird, wo genau ökologisches, ökonomisches und soziales Verbesserungspotenzial liegt.
Transparenz ist gefragt
Während in der MICE-Branche vielerorts allein durch den Erwerb von CO2-Zertifikaten für ein „ruhiges Gewissen“ gesorgt wird, geht 2bdifferent gleich mehrere Schritte weiter. Wie ist es etwa um das Thema Barrierefreiheit, um Gender-Fragen oder um das Wassermanagement bestellt? Halten Bio- und Fair-Trade-Produkte Einzug beim Event? Falls ja: Auf welche Weise werden diese transportiert und in welcher Verpackung werden sie angeliefert? Werden außerdem die Servicekräfte marktgerecht entlohnt und sind diese mit anerkannten Arbeitsverträgen ausgestattet?
Eine Menge Fragen gilt es also zu beantworten rund um das Thema Nachhaltigkeit. Zum Teil unterscheiden sich diese je nach Zielgruppe, aber für Jürgen May bleibt klar: „Ökologisch handeln, sozial denken und ökonomisch profitieren – das ist unsere Leitlinie. Dabei fungiert jedes Event sozusagen als Benchmark für das nächste. Festgelegt ist bei uns und unseren Kunden nur, dass wir möglichst viel Nachhaltigkeit erzielen und uns in dieser Gemengelage Stück für Stück verbessern wollen. Schließlich ist Nachhaltigkeit immer auch ein Langfristziel.“
Nobody’s perfect
Man darf sich ruhig beschweren, wenn beim Weg in die Tagungslocation keine Rollstuhlrampe vorhanden ist oder wenn das Buffet keine veganen Leckerbissen bereithält. Es geht immer auch um Machbarkeit und darum, beim nächsten Mal nicht alles anders, aber vieles besser zu gestalten und zu organisieren.
Auch für den MICE Club ist die kommende Ausgabe seines Branchenevents MICE Club LIVE ein Premierenereignis, bei dem der Nachhaltigkeitsgrad sicherlich noch keine 100 Prozent betragen wird. Aber es wird transparent und umfänglich darüber Bericht erstattet, was an welcher Stelle getan und berücksichtigt wird, um sich das Prädikat „sustainable“ zu verdienen.
Jürgen May betont hierzu: „Das Event wird zunächst einmal überlegter geplant und realisiert. Es geht uns nicht darum, der Veranstaltung krampfhaft das Etikett „grün“ anzuheften, weil dies gerade im Trend liegt. Es geht in erster Linie darum, Glaubwürdigkeit und Authentizität mit Attraktivität und Strahlkraft zu verbinden.“
Der Weg ist das Ziel
Im Rahmen einer nachhaltigen Eventplanung wird niemand vom Veranstalter verlangen, langjährigen Partnern neue Vorschriften zu machen oder gar den Laufpass zu geben. Es geht vielmehr darum, auch Lieferanten und Dienstleister dahingehend zu motivieren, den Wert des Nachhaltigkeitsgedankens für das eigene Unternehmen zu erkennen und dahingehend selbst aktiv zu werden.
Denn natürlich ist Nachhaltigkeit – etwa im Gegensatz zum CO2-Fußabdruck – nur bedingt messbar. Es geht vielmehr um eine ganzheitlich angelegte Philosophie, die vom Ausbildungskonzept bis zum Zertifizierungsverfahren all das beinhaltet, was unsere Welt zukunftsfähig und lebenswert macht. Eine Welt, von der alle profitieren. Eine Welt, mit der jeder verantwortungsvoll umgeht.
Doch von der Philosophie zurück zum Pragmatismus. Denn natürlich lässt sich nur umsetzen, was auch festgeschrieben wird und klar definierten Maßgaben folgt. So sind im Basischeck „Agentur“ von 2bdiffferent neun unterschiedliche Fokusthemen ausgearbeitet worden, die die Grundlage für das weitere Vorgehen in der Eventplanung und -organisation darstellen:
- Nachhaltigkeits- und Umweltmanagement
- Energie
- Wasser
- Abfall
- Luft/Lärm
- Reinigung/Chemie
- Verkehr/Mobilität
- Büro/Beschaffung
- Corporate Social Responsibility (CSR)
Der MICE Club nimmt sich dieser Themenfelder aus innerer Überzeugung gerne an und ist besonders neugierig darauf, was beim MICE Club LIVE im März 2016 vor Ort in Dresden wie in welcher Form zum Tragen kommen wird.
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Bildquellen: 2bdifferent, fotolia