Nachhaltigkeit muss organisch wachsen
Das Beispiel Maritim
Die Hotelgruppe Maritim hat im Jahr 2010 eine ProUmwelt-Richtlinie entwickelt, die sich am Drei-Säulen-Modell Ökologie, Ökonomie und Soziales orientiert. In einem eigenen Dokumentationssystem werden die Verbrauchsdaten aller Häuser erfasst und bearbeitet, ein ProUmwelt-Lenkungsgremium dient als kommunikative Schnittstelle zwischen Geschäftsführung und Hotels. Karin Romswinckel, Koordinatorin der ProUmwelt-Initiative sagt dazu: „Nachhaltigkeit hat nicht nur ein großes Ziel, sondern viele Unter- und Teilziele. Damit die vielen kleinen Schritte organisch wachsen können, müssen die Maßnahmen sehr konsequent umgesetzt werden.“
Sozial und regional
In jedem Haus gibt es einen Nachhaltigkeitsberater, der in einem der „fit for greenmeetings“-Weiterbildungsseminare vom German Convention Bureau (GCB) und der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) ausgebildet wurde. Diese Projektleiter und ihr „Greenteam“ sorgen dafür, dass das eigenverantwortlich nachhaltige Handeln der einzelnen Häuser gesteigert wird. Ihre Aufgabe besteht auch darin, lokale Projekte oder standortspezifische Maßnahmen durchzuführen. Vom Bienenstock oder Kräutergarten auf dem Hoteldach über E-Ladestation oder E-Bike-Vermietung in manchen Hotels bis zur regionalen Unterstützung gemeinnütziger Organisationen kommt man in jedem Hotel der Gruppe der gesellschaftlichen Verantwortung nach.
Seit 2013 gibt es in jedem Haus eine Green-Meeting-Tagungspauschale, die weitestgehend auf Regionalität von Speisen und Getränken, auf fair gehandelte Produkte sowie wiederverwertbare Materialien setzt.
Umwelt und Energie
Maritim hat 2012 ein zentrales Abfallsystem mit einem renommierten Entsorger eingeführt und vergibt für jedes Hotel international anerkannte Abfallzertifikate. Rund 4.000 Tonnen Abfall entstehen bei Maritim pro Jahr. Diese Wertstoffe werden fast vollständig in den Wirtschaftskreislauf zurückgeführt. So entstehen aus Abfall neue Energie, Kraftstoffe oder Dünger. Porzellanbruch beispielsweise wird im Straßenbau wiederverwendet. Durch interne und externe Schulungen findet eine Sensibilisierung der Mitarbeiter statt. So lernt jeder auch für sich selbst nachhaltig zu wirtschaften.
Ein kettenweites Großprojekt der letzten Jahre ist ein innovatives Beleuchtungskonzept. Mit einer Investition von mehr als einer Million Euro wurde auf LED-Technik umgerüstet. In allen deutschen Maritim-Hotels sind mehr als 100.000 LED-Leuchtmittel eingesetzt worden. Die außerdem bisher eingesetzten sechs Blockheizkraftwerke erzielen eine jährliche C02-Einsparung von knapp 1.000 Tonnen pro Jahr; das entspricht einer Eigenproduktion von Strom in Höhe von 3,8 Mio. kWh.
Bild: Maritim Hotelgesellschaft