Mit Methode zum Ziel: Spannende Kreativitätstechniken für den Konzeptioner-Alltag
Teil 1 der Serie: Napkin Sketches
Anlässlich des MICE Club LIVE am 07. & 08. März 2016 stellt Holger Nils Pohl, unser Facilitator und Methodengeber, eigens zusammengestellte Kreativitätstechniken und Brainstormingmethoden für die tägliche Kreativarbeit vor. In 2016 werden alle Methoden gesammelt in einem neuen Buch erscheinen. Sie dürfen gespannt sein!
Unsere neue Serie startet mit ‚Napkin Sketches‘ und zeigt, wie effizient eine Skizze sein kann.
Warum diese Methode einsetzen?
So einfach diese Technik zu sein scheint, so kraftvoll ist sie auch. Sehr schnell und sehr eindringlich werden Ideen sichtbar und begreifbar. Ideen manifestieren sich damit im Raum und werden lebendig. Und noch dazu ist es ein leichtes sie zu bewerten und auszuwählen. Es geht um nicht weniger und nicht mehr als eine schnelle, einfache Skizze auf einem großen Blatt Papier festzuhalten.
Während der Arbeit mit einem großen Konzern, dessen Führungskräfte den nächsten großen Wachstumstreiber (er-)finden wollten, dienten die Napkin Sketches zur Fokussierung und für eine erste Evaluation. Nach einer angeregten Diskussion in Kleingruppen wurden die zehn Napkin Sketches gut sichtbar als Galerie aufgebaut. Alle Ideen hatten eine prägnante, präzise Skizze und es war den Teilnehmern ohne weiteres möglich, ihre große Idee in wenigen Sekunden zu erklären, ohne direkt in Prozesse und Umsetzungsschritte einzusteigen. Die Teilnehmer waren „fasziniert, wie stark verdichtet diese Ideen daherkommen. Nur, weil wir dazu angehalten waren, ein einziges Bild zu finden, das die Idee erklären kann.“
Nachdem die besten dieser Ideen in einem so einfachen Auswahlverfahren wie der Dotmocracy (Klebepunkte zur Bewertung) erwählt wurden, konnte die Arbeit an der Vertiefung eben jener mit voller Kraft starten. Es war für die Teilnehmer ein aufmunternder Start, der viel Energie für die jetzt vorhandenen Ideen erschaffen hat.
Diese Methode hat namentlich Dan Roam in seinem Buch „The back of the Napkin“ geprägt.
Und so funktioniert‘s:
Jede Gruppe erhält ein Flipchart und dicke Marker.
Die Teilnehmer diskutieren kurz in ihrer Gruppe, welche zwei Ideen sie gerne als Napkin Sketch umsetzen möchten.
Für einen Napkin Sketch muss ein Titel der Idee oben auf das Papier geschrieben werden.
Den meisten Platz (mittig zentriert) nimmt der Sketch ein. Es muss eine Zeichnung sein, die die große Idee symbolisiert. Es dürfen keine Prozesse oder Funktionen dargestellt werden - also zum Beispiel nicht mit Pfeilen gearbeitet werden.
Falls nötig, dürfen unter dem Sketch noch zwei kurze, prägnante Schlagwörter zur näheren Beschreibung stehen.
Alle Napkin Sketches werden als Galerie aufgestellt. Jede Idee wird innerhalb von zehn Sekunden vorgestellt und die Teilnehmer bewerten im Anschluss ihre Prioritäten durch Klebepunkte.
©2016 Breidenich/Pohl, Auszug aus dem in 2016 erscheinenden Buch beim Stiebner Verlag
Das könnte Sie auch interessieren:
- Gedankengut für Geistesblitze
- Zu Gast beim eigenen Event
- Sein oder nicht sein? Oder einfach mal anders sein?
Bildquelle: Holger Nils Pohl