Mit Methode zum Ziel: Kreativitätstechniken für den Konzeptioner-Alltag
Teil 3 der Serie: Periodic System of Visual Thinking
In den letzten Wochen wurden bereits zwei Kreativtechniken und Brainstormingmethoden vorgestellt. Nach Napkin Sketches und Paper Point zeigt die dritte Methode unserer Serie, wie mit Periodic System of Visual Thinking visuelles Arbeiten funktionieren kann.
Wie kann man andere dazu befähigen, mehr, besser und bewusster visuell zu arbeiten? Die Beantwortung dieser Frage kann dazu beitragen, dass es mehr echte und wertvolle strategische Unterhaltungen auf der Welt gibt.
Zu diesem Zweck wurde das Periodic System of Visual Thinking entwickelt. Eine Methode basierend auf einem Poster, das zur freien Verfügung zum Selbstausdruck bereitsteht.
Wozu dient die Methode?
In seiner strukturierten Art hilft das Periodic System of Visual Thinking dabei, aus verschiedenen Bildern neue Bilder zu „mixen“. Und ganz simpel hilft es dabei, Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Elemente zu verdeutlichen. Es ist eine Verortung von Bildtypen, die helfen kann, besser zu memorieren oder zuzuordnen.
So funktioniert’s:
Das Poster funktioniert vor allem als Ideengeber und versinnbildlicht mögliche Kombinationen. Wie das Periodensystem der chemischen Elemente, ist auch dieses als Karte zu verstehen. Die Zusammenhänge der Bildelemente werden deutlich und mögliche Experimente bieten sich an.
Die Ordnung des Periodensystems richtet sich nach dem Prinzip der beidseitigen Zentrik - soll heißen von Außen nach Innen erhöht sich die Komplexität der Elemente und der Grad der benötigten „Meisterschaft“ sie zu beherrschen.
Wird das Poster des Periodensystems mit den einzelnen Elementen als gedruckte Karten ergänzt, so ergibt sich ein regelrechter „Chemiebaukasten“.
Die Karten können auf zweierlei Art genutzt werden. Erstens sind sie sehr hilfreich, wenn man sie einfach nur auf dem Tisch (oder wenn der zu klein wird auch auf den Boden oder an der Wand) verteilt. Dann nimmt man sich Karteikarten und zeichnet jeweils passend zu den „Elementen“ Bildideen oder Kategorien auf. Diese sortiert man dann zu den entsprechenden Elementen. Jetzt ist es manchmal so, dass ein Bild gut und gerne zu zwei Elementen passt. Dann ändert man die Ordnung und legt die passenden Elemente benachbart hin. So entsteht ein sich immer wieder wandelndes Netz aus Bildern.
Die zweite Art, mit den Karten zu arbeiten, verspricht oft noch mehr Erkenntnis und vor allem Spaß zu bringen. Dabei entscheidet man sich entweder bewusst und per Zufall für Elemente aus dem Periodensystem, die man miteinander vermischen oder verbinden möchte. Hat man nun drei oder vier Elemente vor sich liegen, muss man dazu passend Bilder entwickeln. Das klappt manchmal ganz einfach, manchmal sind die Ergebnisse ganz unerwartet und immer mal wieder entsteht eine explosive Kombination, die erschreckend gut oder schlecht funktionieren kann.
Alles in allem soll dieses Periodensystem des visuellen Denkens vornehmlich helfen, öfter und mit mehr Freude visuell zu arbeiten. Und vielleicht findet der eine oder andere „Chemiker“ ja eine Formel heraus, an die bisher noch niemand gedacht hat.
©2016 Breidenich/Pohl, Auszug aus dem in 2016 erscheinenden Buch beim Stiebner Verlag
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Bildquelle: Holger Nils Pohl