Lifestyle im Zeichen des Doms
Köln spielt die Trendkarte aus
Deutschlands viertgrößte Stadt - mit dem Dom als bundesweit meistbesuchte Touristenattraktion - verpasst seinem Destinationsmarketing eine geerdete Note. Analog zur diesjährigen Marketingkampagne von KölnTourismus mit dem Schwerpunkt „#urbanCGN – cologne urban lifestyle“ hat das Convention Bureau der Stadt gerade die 148 Seiten starke Broschüre „Meeting Point Cologne“ neu aufgelegt.
Dabei werden die Inhalte der touristischen Vermarktungsstrategie mehr oder weniger eins zu eins auf die MICE- und Eventbranche übertragen. Neben den traditionellen Köln-Themen rücken im Destinationsmarketing damit auch urbaner Lifestyle und moderne Stadtkultur in den Fokus. Endlich, könnte man meinen, tut sich auch von offizieller Conventionbüro-Seite etwas jenseits von Brauhaus- und Karnevalsambiente, Kölnisch Wasser und rheinischem Brauchtum. Entsprechende Angebote hat es vorher natürlich auch schon gegeben, aber gerade für ortsunkundige Agenturen und Veranstalter ist das Cologne Convention Bureau nun einmal der erste und wichtigste Ansprechpartner.
Back to the Streets
Ab sofort zählt die „Off- & Start-up-Szene“ auch offiziell zum Konglomerat dessen, was es in Köln als Veranstaltungsgast zu erleben gibt. Design, Musik, Mode und Kunst stehen im Mittelpunkt der neuen Strategie, die freilich keine Kölner Erfindung ist, sondern sich von den wichtigsten Metropolen dieser Welt aus auch in der Domstadt mehr und mehr verbreitet hat.
Das Ziel ist klar: Gerade regelmäßigen Messe- und Tagungsbesuchern, aber auch kreativen und trendbewussten Zielgruppen sollen verstärkt Rahmenprogramme geboten werden, die eine lebendige und trendige Stadt in Aufbruchsstimmung widerspiegeln. Das macht allein mit Blick auf wichtige Leitmessen in Köln Sinn, als da wären: Gamescom, Photokina, c/o Pop, die Kunstmessen Art Cologne und Art Fair, die Ernährungsmessen Anuga und Veggienale oder die Einrichtungsmesse imm Cologne. Überall spielt moderner Lifestyle eine gewichtige Rolle – und dieser soll sich künftig auch vermehrt in begleitenden Events und gezielten Incentives wiederfinden.
Anschauen und Mitmachen
Welche konkreten Locations und Formate hält die Kölner Eventbranche nun für ihre Businessgäste bereit? Vor allem alte, mit modernster Technik ausgestattete Industriegebäude wie das Bauwerk, die Malzfabrik, das E-Werk, Jack in the Box oder die XPOST bieten die passende Umgebung für Veranstaltungen mit Coolness-Faktor. Foto-Walks, Street-Art-Führungen, GPS-Rallyes, Graffiti-Workshops und Digital-Live-Paintings sind nur einige der „Aktivposten“, die sich den MICE-Gästen im Rahmen von Begleitprogrammen auftun.
Auch Besuche von Galerien und Modenschauen, Street-Food- und Musik-Festivals werden Kongress- und Tagungsgästen optional angeboten. Als Beispiel sei hier das jährlich stattfindende Mode- und Designfestival „le bloc“ im Belgischen Viertel genannt – übrigens mit Stephanie Kleine-Klausing, Director Conventions & Marketing beim Cologne Convention Bureau, als Schirmherrin 2016.
Auf allen Kanälen präsent
Mit #urbanCGN tragen die Kölner MICE-Verantwortlichen einem internationalem Trend Rechnung, bei dem es mehr um authentisches Erleben als um „Lachshäppchen im Elfenbeinturm“ geht. Da werden auch gerne mal außenliegende WC-Anlagen oder unbefestigte Schotterwege in Kauf genommen, um ins urbane Herz der Stadt vorzudringen.
Vielleicht hätte man dabei etwas mehr Mut beweisen und marketingtechnisch etwa eine „Classic-Line“ und eine „Modern Line“ bedienen können. Da in der Domstadt Hoch- und Subkultur aber oft nur fußläufig voneinander entfernt liegen, ist es andererseits verständlich, dass die Mischung aus beidem den besonderen Reiz ausmacht.
Unter dem Hashtag #urbanCGN jedenfalls sollen vor allem in den sozialen Medien MICE-kompatible Projekte und Aktionen vorgestellt werden, unter Mitwirkung der Beteiligten versteht sich und möglichst aus erster Hand präsentiert, z.B. im Rahmen von Live-Videos und -Interviews. Ein weiteres Plus, das sich das Cologne Convention Bureau verspricht: Nicht nur die touristisch relevanten Stadtbezirke rund um die Altstadt sollen vom Eventtourismus profitieren, sondern auch die lokale Szene in den verschiedenen Veedeln, also Stadtbezirken wie Ehrenfeld oder das Belgische Viertel.
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Bildquellen: Frank Brehm, KölnTourismus GmbH