Große Pläne in „Little Italy“
In Bologna hat ein gigantischer gastronomischer Foodpark eröffnet
Italien und seine Küche: Diese Erfolgsgeschichte ist wohl einzigartig. Pizza und Pasta kennt fast jedes Kind rund um den Globus. Italienischer Käse, Wein, Olivenöl und Nachtisch ist ebenfalls in aller Munde. Am 15. November 2017 hat nun der weltweit erste Themenpark rund um die italienische Esskultur seine Pforten geöffnet. In der „FICO Eataly World“ in Bologna erlebt der Besucher auf fast 20 Hektar die gesamte Wertschöpfungskette italienischer Lebensmittel − von Anbau und Aufzucht über die Herstellung und Verarbeitung bis zum genussvollen Verzehr fertiger Gerichte.
FICO ist der Name einer Stiftung und steht für „Fabbrico Italiana Contadina“, also für in Italien hergestellte landwirtschaftliche Produkte. Hauptinvestor des Parks ist indes das Unternehmen Eataly, eine der weltweit größten Vertriebsketten für italienische Lebensmittel, mit Niederlassungen und eigenen Restaurants in Brasilien, den USA, Japan und Dubai. Zusätzlich sponsern die Behörden der Stadt Bologna und der Region Emilia-Romagna den Themenpark.
Auf kleinem Raum regiert die Vielfalt
Die „FICO Eataly World“ sieht sich selbst als Genussparadies mit Bildungsanspruch. Ziel ist es, die komplexen Abläufe der Lebensmittelproduktion unter einem Dach zu vereinen. In dem Agrar- und Gastropark werden über 2.000 Kulturpflanzenarten angebaut und einige hundert Nutztiere gehalten. In 40 modellhaften Landwirtschaftsbetrieben wird der Produktionsprozess von Lebensmitteln wie Käse, Fisch, Fleisch, Öl und Wein veranschaulicht und erklärt. Der Besucher kann auch von Hand Weintrauben ernten, Kühe melken oder seinen eigenen Mozzarella herstellen. 16 Restaurants, ein Frischemarkt sowie zahlreiche Cafés und Verkaufsstände sorgen unterdessen für die „artgerechte“ Verpflegung der Besucher.
Schon im ersten Jahr wird mit bis zu sechs Millionen Besuchern gerechnet. Ein Drittel davon wird aus der näheren Umgebung erwartet, darunter zahlreiche Schulklassen und Studentengruppen. Neben Touristen sollen auch internationale Gäste aus allen Bereichen der Food-, Catering-, Gastro- und Agrarbranche angelockt werden. Ein Kongresszentrum für bis zu 1.000 Besucher existiert bereits, ein angrenzendes Tagungshotels ist in Planung. Sechs multimediale Themenräume informieren darüber hinaus über naturnahe Landwirtschaft, gesundheitsbewusste Ernährung und kulinarische Themen.
Freier Eintritt – großer Genuss
Rund 700 Mitarbeiter vor Ort sowie weitere 3.000 im Zulieferbereich sollen auf der „FICO Eataly World“ langfristig beschäftigt sein. Der Jahresumsatz wird in der Anfangszeit auf 90 Millionen Euro geschätzt. Bescheidene Ziele sind das nicht, aber die Region Emilia Romagna steht wohl wie keine zweite Destination für die herausragende Stellung der italienischen Küche. Hier wurden schließlich die Bolognese-Sauce, Balsamico-Essig sowie Parmaschinken und der Parmesankäse erfunden. Ungewöhnlich für einen „Freizeitpark“: Es wird weder Eintritt noch eine Parkplatzgebühr erhoben. Rechnen soll sich der Betrieb allein über die Verkaufserlöse der über 40 italienischen Gastro- und Lebensmittelpartner.
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Bildquellen: www.facebook.com/eatalyworld, FICO Eataly World