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Hotels & Locations

Fusionswut am Hotelmarkt

Accor übernimmt FRHI mit Fairmont, Raffles und Swissôtel

Erst neulich haben wir darüber berichtet, wie Marriott durch die Fusion mit Starwood zum größten Hotelkonzern der Welt aufsteigen wird. Nun planen die weltweit sechstplatzierten Franzosen von Accor einen etwas kleineren, aber dafür umso prestigeträchtigeren Deal: die Übernahme von FRHI und damit der Hotelmarken Fairmont, Raffles und Swissôtel.

Mit zusätzlichen 155 Hotels und ihren knapp 50.000 Zimmern – davon ein Viertel in der Planungs- und Entstehungsphase – sollte Accor zwar den Sprung unter die Top 5 der weltweit größten Hotelketten gelingen, aber im Fokus des Übernahmeangebots stehen ganz klar Imagegewinn und Wertsteigerung statt Wachstum um jeden Preis.

Mit den Hotelmarken F1, Ibis, Mercure und Novotel repräsentiert Accor die Budget- und Mittelklasse. Im Luxussegment aber fehlen den Franzosen mit Ausnahme von Sofitel und Pullman die ganz großen Namen. FRHI hingegen gehört das weltbekannte und traditionsreiche Raffles Hotel in Singapur. Die Accor-Bosse werden von daher kaum etwas ändern am FRHI-Markenkonzept, das insbesondere von Premiumqualität und seinem Kultcharakter lebt.

Das Raffles in Singapur

Auf wessen Kosten geht der Deal?

Rund 2,6 Milliarden Euro lässt sich Accor die Übernahme von FRHI kosten, die zu rund einem Fünftel von Investmentgesellschaften aus Saudi-Arabien und Katar „bezuschusst“ wird. Hieraus mögen sich gleichzeitig Vor- und Nachteile ergeben, jedoch scheint die Zukunft der Premiummarken ohnehin gesichert.

Da die Management- und Pachtverträge für die meisten FRHI-Hotels ohnehin noch 30 Jahre und länger Bestand haben, dürften sich im Fünf-Sterne-Bereich kaum Änderungen für Gäste und Personal ergeben. Mit über 3 Millionen Mitgliedern gelten die Kundenbindungsprogrammme hier ohnehin als überaus erfolgreich.

Durch das Engagement der Ölmilliardäre wiederum sind auch keine gravierenden Konsolidierungsmaßnahmen im Economy-Bereich zu erwarten. Im Gegenzug erhalten die Saudis und Kataris aber einen nicht unerheblichen Anteil am Aktienportfolio von Accor S.A. und damit natürlich auch ein Mitspracherecht an der Weiterentwicklung des Konzerns.

Wer die Macht hat, hat die Wahl

Mit der Übernahme der FRHI-Hotels möchte Accor vor allem auch im Luxussegment zu einem der weltweit führenden Hotelkonzerne aufsteigen. Zudem will man insbesondere in Nordamerika und Asien wesentlich markantere Duftmarken setzen als bisher. Der Coup kann also durchaus als gelungen bezeichnet werden!


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Bildquelle: William Cho

Autor: Frank Brehm

Veröffentlicht am: 10.12.2015


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