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Destinationen

Es muss nicht immer Amsterdam sein

Den Haag und Rotterdam: Das Auge tagt mit

Kaum jemand weiß, dass man vom internationalen Flughafen Schiphol per Expressverbindung schneller in Rotterdam ist als in Amsterdam. Für die meisten internationalen Eventplaner bleibt die niederländische Hauptstadt jedoch das Maß aller Dinge, wann immer es im Land der Tulpen und Windmühlen eine Veranstaltung zu organisieren gilt.

Dabei locken keine Autostunde von Amsterdam entfernt die zweit- und die drittgrößte Stadt der Niederlande mit individuellem Flair und einer MICE-Infrastruktur, die von den Tagungsmöglichkeiten bis zur Rahmenprogrammgestaltung extrem viel zu bieten hat. Abgesehen von weitaus weniger – und nicht immer willkommenem – Touristenrummel rund um das anstehende Businessevent stehen Preis und Leistung hier außerdem in einem wesentlich moderateren Verhältnis zueinander als etwa in Amsterdam.

Reizvolle Kontraste in unmittelbarer Nachbarschaft

Typisch niederländisch zeichnen sich Den Haag und Rotterdam durch Weltoffenheit und Lebendigkeit aus – und sind doch grundverschieden. Wenn man es mit den berühmten holländischen Malern vergleicht, ist Den Haag gleichsam der Rembrandt und Rotterdam der Mondrian unter Hollands Städten, frei nach dem Motto „Hier Tradition, dort Moderne“. Und ja, Holland ist in diesem Fall richtig, denn genau hier schlägt das Herz dieser niederländischen Provinz. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil bei der Eventplanung: In beiden Städten liegen Kongresszentren und Tagungshotels, originelle Venues und attraktive Sehenswürdigkeiten auf engstem Raum beieinander.

Rotterdam City

Aufgrund ihrer Bedeutung als Verwaltungs- bzw. Handelszentrum versprühen sowohl Den Haag als auch Rotterdam internationales Flair. Überall wird Englisch gesprochen, im Servicebereich meistens auch Deutsch. Die Convention Bureaus beider Städte, das The Hague Convention Bureau und Rotterdam Partners haben sich im November 2016 zusammengetan, um wichtigen Entscheidern der Eventbranche im Rahmen einer Inforeise die Vorzüge niederländischer MICE-Kultur nahezubringen. Eine Partnerschaft, die im wahrsten Sinne des Wortes naheliegt, nicht zuletzt bei der Rahmenprogrammgestaltung. Denn wer in Den Haag tagt, sollte Rotterdam als Ausflugsziel unbedingt auf dem Schirm haben und umgekehrt.

The Best of The Hague

Den Haag ist nicht nur Sitz des niederländischen Parlaments und des Königshauses, sondern auch bedeutender Standort international agierender Institutionen, vom Internationalen Gerichtshof über 115 Botschaften bis zu Europol. Historische Bausubstanz und mondänes Flair geben fast überall den Ton an, nur die City wird von modernen Wolkenkratzern überragt. Währenddessen branden am elf Kilometer langen Stadtstrand von Scheveningen die Wellen der Nordsee an – ideal um während eines stressigen Kongresses auch mal den Kopf freizubekommen. In Den Haag findet sich darüber hinaus nicht nur der größte japanische Garten außerhalb Japans, sondern auch das stadtplanerische Vorbild für Berlins Prachtallee „Unter den Linden“.

Für Eventplaner besonders interessant ist der sogenannte „Convention Dot“, ein Zusammenschluss mehrerer Hotels, die in fußläufiger Entfernung zusammen über 700 Zimmer zur Verfügung stellen und Veranstaltungen zwischen 300 und 1.000 Teilnehmern hosten können. Gemeinsam wohlgemerkt, denn sowohl die Gäste als auch die Tagungen und Konferenzen können je nach freien Kapazitäten, technischen Anforderungen und individuellen Vorlieben beliebig auf die teilnehmenden Häuser verteilt werden – natürlich ohne zusätzlichen Buchungs- oder Verwaltungsaufwand.

Besondere Erwähnung verdient auch das Louwman Museum mit der weltweit größten privaten Sammlung historischer Autos, vom Spyker aus dem Jahr 1903 über den Cadillac von 1958 bis zum Maserati von 1974. In den themenspezifisch gestalteten Foyers und Tagungsräumen können Dinner für bis zu 250 und Empfänge für bis zu 1.000 Gäste realisiert werden, was natürlich insbesondere für Unternehmen der Automotive-Branche ein besonders reizvolles Unterfangen ist.

Exponat im Louwman-Museum

Rotterdam: Think big

Das im Zweiten Weltkrieg fast vollständig zerstörte Rotterdam wartet mit Europas größtem Hafen und einer fast provokant zu nennenden Skyline auf. Rotterdam gibt als die Szenestadt der Niederlande und wird bestimmt durch das Leben mit und auf dem Wasser, wo folgerichtig auch der schnellste Taxiservice der Stadt unterwegs ist.

Auch einige der außergewöhnlichsten Locations sind schwimmender Natur, wie etwa der historische Luxusdampfer SS Rotterdam,, der partiell (ab 10 Personen) oder komplett (bis zu 3.500 Personen) für die unterschiedlichsten Events gebucht werden und gleichzeitig als Tagungshotel fungieren kann. Nostalgisches Flair und luxuriöses Ambiente im Stil der 1950er Jahre machen hier jede Festivität mit Blick auf die moderne Skyline zu einem ganz besonderen Erlebnis. Auch im Maritime Museum, das die City unmittelbar umgibt, warten Restaurants und Partysäle an Bord historischer Schiffe, umgeben von spektakulären Glasfronten und Stahlbauten.

An Deck der SS Rotterdam

Hotels wie das nhow oder das Mainport warten währenddessen mit einer derart smarten Ausstattung auf, das der Gast sich bisweilen an Science-Fiction-Szenarien erinnert fühlt. Wie wäre es beispielsweise mit einer komplett hinter einem Spiegel versteckten multimedialen Bedienoberfläche für Fernsehen, Internet und Hotelservices? Gleichzeitig ist jedes Zimmer einem bestimmten Motto gewidmet und dementsprechend eingerichtet. Insgesamt verfügt Rotterdam über 7.500 Hotelzimmer mit drei Sternen und mehr.

Suite im nhow Rotterdam

Von außen ausnahmsweise unspektakulär wirkt das De Doelen ICC, das größte Kongresszentrum der Stadt. Hier finden nicht nur internationale Symposien mit bis zu 3.000 Teilnehmern statt, sondern auch klassische Konzerte von Weltrang. Der Gebäudekomplex verfügt durchgängig über freies WLAN und ist seit 2010 mit dem „Green Key“ als nachhaltige Eventlocation zertifiziert. Das Marriott Rotterdam ist durch eine überdachte Fußgängerbrücke direkt mit dem De Doelen verbunden.

Zwei lohnenswerte Ziele

Die ersten, hier genannten Eindrücke lassen sich mit einem Blick ins Internet schnell verdichten. Jedenfalls sind Den Haag und Rotterdam zwei pulsierende Halbmillionenstädte in unmittelbarer Nachbarschaft zueinander. Sie warten mit einer hervorragenden Verkehrs- und Eventinfrastruktur auf und sind von Deutschlands Westen aus in nur zwei bis drei Stunden erreichbar.

Aus touristischer Sicht bieten sie ein überaus sehenswertes Kontrastprogramm, aus der MICE-Perspektive überzeugen sie mit Ausstattungskomfort auf höchstem Niveau. Wer dem Amsterdamer Trubel entfliehen möchte und ein weltoffenes Ambiente zu schätzen weiß, wird sich hier wohlfühlen und sicherlich auch ein Stück weit verblüfft sein ob des niederländischen Ideenreichtums.


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Bildquelle: Frank Brehm

Autor: Frank Brehm

Veröffentlicht am: 12.01.2017


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