CWT-Studie: Stagnation bei Hotelpreisen in Europa
Aber: Außereuropäische Märkte ziehen spürbar an
Während der internationale Meeting- und Eventmarkt im Jahr 2016 weiter zulegen wird, werden die Einkaufsbedingungen für Veranstaltungsplaner vielfach schwieriger werden. So lautet die aktuelle Einschätzung der Geschäftsreisekette Carlson Wagonlit Travel (CWT). Mit fast 20.000 Mitarbeitern und Aktivitäten in 150 Ländern gehört das Unternehmen zu den Global Playern im Bereich Geschäftsreisemanagement. In Europa, Asien und Lateinamerika ist man nach verschiedenen Akquisitionen im Jahr 2009 die Nummer Eins.
Ökonomieexperten prognostizieren der Weltwirtschaft im kommenden Jahr ein globales Wachstum von 3,8 Prozent, was sich zweifelsohne positiv auf die MICE- und Meeting-Branche auswirken wird. Laut dem „Meeting & Event Forecast“ von CWT steigen aber gleichzeitig die Kosten, wobei es hierbei mehr oder weniger große länder- und regionalspezifische Unterschiede geben wird. Grundsätzlich geht man davon aus, dass sich insbesondere die Hotelpreise teils erheblich verteuern werden. Allein in Nordamerika rechnet man für 2016 mit einer durchschnittlichen Teuerungsrate im Übernachtungssegment von 4,3 Prozent.
Der Grund hierfür ist vor allem volkswirtschaftlichen Gesichtspunkten geschuldet, da vielerorts die Nachfrage zusehends das Angebot übersteigt. Pro Meeting-Teilnehmer geht man auf dem amerikanischen Kontinent daher von einer Kostensteigerung von rund 4,5 Prozent aus. Für Asien werden sogar fünf Prozent vorhergesagt, wobei sich hier vor allem die Besonderheiten des chinesischen Marktes auswirken werden.
Alles beim Alten im „alten Europa“
In Europa hingegen erwarten die CWT-Analysten relativ stabile Meeting-Kosten, auch weil die Preise für Hotelübernachtungen insbesondere in Westeuropa nur um 0,7 Prozent anziehen. Auf den einzelnen Veranstaltungsteilnehmer umgerechnet kann hier sogar mit leichten Preisrückgängen von 0,4 Prozent gerechnet werden. Andererseits ist auch in Europa mit sich ständig verschärfenden Stornierungsbedingungen zu rechnen, da Hotels immer seltener bereit sind externe Veranstalter-AGB zu akzeptieren. Ausgangslage hierfür ist laut CWT die Tatsache, dass die Hotels ihr Yield Management und damit den Umgang mit zeitgebundenen Kontingenten immer besser beherrschen.
Um einer möglichen Kostenfalle zu entgehen, empfiehlt der Dienstleister den Unternehmen und Veranstaltungsplanern, ihre Meetings zeitlich flexibler zu planen und möglichst frühzeitig zu buchen. Dies würde jedoch eine Abkehr vom bisherigen Trend bedeuten: Denn die Tendenz in den letzten Jahren zeigt eher in Richtung kurzfristiger Planungen und Buchungen.
Global betrachtet werden die Preissteigerungen in Europa sehr moderat ausfallen, während die Teuerungsraten in Übersee spürbar zu Buche schlagen werden. Der komplette „2016 Meetings & Events Forecast“ lässt sich auf der CWT-Internetseite herunterladen.
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Bildquelle: Kevin Dooley