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Hotels & Locations

Anders als gedacht

Hotelübernahme, die Zweite

Tempus fugit, die Zeit jagt. Nicht nur im übertragenen Sinne, sondern diesmal auch ganz konkret. Erst kürzlich haben wir darüber berichtet, dass die Hyatt Hotelkette die wesentlich größere Starwood Hotels und Resorts Inc. voraussichtlich übernehmen würde. „Kleiner Fisch schluckt großen Hai“ hieß es da. Dass nun aber Marriott International das Rennen um Starwood macht, scheint beschlossene Sache, nachdem sich die Verwaltungsräte beider Unternehmen auf die Megafusion geeinigt haben.

Mit über einer Million Betten und mehr als 5.500 Hotels rund um den Globus will man zum größten Hotelkonzern der Welt aufsteigen, noch vor der Intercontinental Hotels Group und Hilton Worldwide, die jeweils über rund 700.000 Zimmer verfügen. Starwood gilt insbesondere deshalb als „Leckerbissen“ unter den Übernahmekandidaten, da man mit W, Element und Aloft gleich drei neu entwickelte Hotelkonzepte in der Schublade hat, die in der Hotellerie als wegweisend gelten. Premiummarken von Starwood aber dürften Le Méridien, Sheraton und Westin bleiben. Insgesamt wird der neue Branchenprimus rund 30 Hotelmarken unter einem Dach vereinigen.

Keine Fusionsbedenken

Sowohl Marriott als auch Starwood haben ihren Sitz in den USA. Zusammengenommen befinden sich derzeit 870 Hotels mit fast 200.000 Zimmern im Bau. Rund 11 Milliarden Euro will sich Marriott die Übernahme kosten lassen. Einwände von Seiten der US-Wettbewerbshüter sind indes nicht zu erwarten, da der neue Hotelriese in den USA keine marktbeherrschende Stellung haben dürfte. Schließlich erzielen sowohl Marriott als auch Starwood den größten Teil ihrer Erlöse im Ausland.

Der Abschluss des Deals wird für Mitte 2016 erwartet. Bei Marriott rechnet man damit, bereits ein Jahr später jährliche Kosten in Höhe von rund 200 Millionen US-Dollar einsparen zu können. Damit verbunden dürfte eine Konsolidierung bei den bestehenden Hotelmarken und mehrfach besetzten Standorten sein. Welche Häuser veräußert oder gar geschlossen werden sollen, steht heute noch nicht fest. Durch den Zusammenschluss sind auch Auswirkungen auf die Kundenbindungsprogramme zu erwarten, auf der einen Seite „Marriott Rewards“ mit 54 Millionen Teilnehmern, auf der anderen „Starwood Preferred Guests (SPG)“ mit 21 Millionen Nutzern.


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Bildquelle: Expedia / Marriott

Autor: Frank Brehm

Veröffentlicht am: 15.11.2015


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